Dienstag, 1. Oktober 2013

01.10.2013 - Erstes Ziel: Moskau


Und wieder geht es los in die weite Welt. Unser Projekt diesmal:
Mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Peking mit anschließender Backpacking-Tour durch Thailand, Kambodscha, Vietnam, Laos und Myanmar.
Am frühen morgen des 1. Oktober 2013 ging es los. Wir sind um 3 Uhr morgens aufgestanden und wurden von Sibas Mama und Stefan, dem Freund ihrer Schwester, zum Flughafen in Stuttgart gebracht. 
Wir haben uns am Wochenende davor zur Feier der Reise beide noch einen Schnupfen geholt, was uns bei unserem Flug über Kopenhagen nach Moskau natürlich zum Verhängnis wurde :) Die Landungen waren nur so mittelmäßig angenehm und ich hab jetzt am Abend immer noch fiesen Druck auf den Ohren
Beim Anflug auf Moskau tauchte Regenwetter die Umgebung in fades Grau und ich musste grinsend feststellen, dass Moskau auf den ersten Blick dadurch noch ein bisschen mehr dem Klischee entsprach, das ich so in Filmen gesehen hatte. Grau, etwas rostig, viel Stahl und Beton, ein paar hohe schwarz rauchende Schlote, alte ausgemusterte Flugzeuge und riesige etwas herunter gekommene Wohnhochhäuser in der Entfernung die schwer an Plattenbauten erinnern. Nicht zu vergessen die Birkenwälder. Wird das echt so sein?

Am Flughafen zuerst Bekanntschaft mit jeder Menge Schildern mit kyrillischen Schriftzeichen. Ich hatte zwar mal einen Russischkurs an der Uni, aber das hier wird sicher eine Herausforderung. Nachdem eine mollige blonde Grenzbeamtin unser Visum mit einem eingefrorenen Gesichtsausdruck genauestens inspiziert hatte, durften wir eintreten.

Juhu wir sind in Russland !!!

Zuerst mal Geld besorgen, allerdings hatten wir etwas Probleme rauszufinden ob das leuchtende Ding mit dem Bildschirm vor uns auch wirklich ein Geldautomat war, immerhin gabs viele Tasten mit komischen Zeichen…
…es war keiner.

Für die Fahrt in die Stadt haben wir uns für den Bus und die Metro entschieden. Es war saukalt und wir haben viele Zwiebelschichten anziehen müssen. 
Der erste Busfahrer rettete uns nach einem „Два, Речно́й вокза́л“ (das heißt etwa soviel wie „zwei Leute zu der U-Bahn Station wo wir weiterfahren wollten“, dachte ich) gerade noch davor in die falsche Richtung einzusteigen.
Auf der Fahrt im letztlich richtigen Bus haben wir viel von den Vorstädten gesehn und auch das war nicht wirklich hübsch. Ganz viel ist geprägt von diesen mehr oder weniger hässlichen großen Wohnblocks, wies sie z.B. auch in Marseille gibt, nur hier eben grau und nass statt hellgrau und sandig. Manche sind recht neu und hässlich, manche schon lange hässlich und der Putz fällt bereits ab. Die Straßen hatten auch immer wieder Löcher und das eine oder andere Auto hinterließ kräftige Ölspuren. Einmal ein alter Wartburg, einmal „Müllers“ ausrangierter Blumen-LKW. Allerdings gibt es auch ganz viele neue Autos und unglaublich viele Autohäuser am Straßenrand, von Porsche bis Ssang Yong.

Angekommen an der Metro waren wir dem Ziel schon recht nah.
Die Metro ist angeblich die schnellste der Welt (mit 40 km/h im Schnitt inklusive Stopps). Vom Fahrgefühl her könnte das schon sein... Einen Vorgeschmack auf die schönen Moskauer Metrostationen haben wir auch schon gehabt. Viele sind mit viel Marmor, Stuck und aufwendigen Metallleuchtern ausgestattet. Manche sind fast alte Paläste. Und dann im Kontrast oft wieder ein Treppenbereich der eher an eine heruntergekommene Bahnhofsunterführung erinnert mit Kassenhäuschen die schon in der Sowjetzeit nicht gut ausgesehn haben können.

An der Zielstation angekommen hat uns kräftiger Regen eingeholt und wir sind in ein von Chinesen organisiertes Subwayrestaurant geflüchtet. Chinesen die nur russisch können…
Viel gestikulieren und 10 Euro später (das Ding hätte am Anfang eigentlich nur 3,50 kosten dürfen aber ich muss wohl irgendwelche Extras falsch gezeigt haben) saßen wir vor kaum genießbaren Sandwiches mit ungetostetem Käse und gummiartigen Pilzen.

Die Stimmung wurde aber aufgehellt als wir vor der Tür einen Russen nach dem Weg gefragt haben („Öhm….Pokrovka Street?“ *hundeblick*) und der mit vollem Einsatz alles an Sprachkenntnissen und Mobilfunktechnik aufgeboten hat um uns zu helfen. Sogar seine eben angezündete Zigarette hat er weggeworfen um sich uns voll widmen zu können.

Am Ende haben wir unser Hostel in einem vergammelten Hinterhof neben einer Feuerwache gefunden. Das ‚Eco-Hostel’ mit sieben verschiedenen Mülleimern, Hausschuhgebot und ökologischem WiFi-Passwort („zerowaste“). Aber schön sauber ist es und gemütlich.

Morgen werden wir Moskau unsicher machen :)

P.S.: Hier gibt’s Bier aus 3 Liter Plastikflaschen:

Arne

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