Sonntag, 13. Oktober 2013

13.10.2013 - Heißer Pot in Ulaan Baatar



Morgens angekommen in der Hauptstadt der Mongolei verabschiedeten wir uns noch von unseren Zugbekanntschaften und wurden dann gleich von unserer Hostelmama mit einem „Siba & Arne“-Schild abgeholt. Ich hab in ihrem Jeep auf dem Weg durch die Stadt das erste Mal in einem Rechtslenker auf dem Beifahrersitz gesessen, das ist mal schräg :)
(Hier wie auch schon in Irkutsk sind etwa 50% der Autos Rechtslenker. Ich hab noch nicht rausgefunden, warum das so ist. Im Straßenverkehr sieht das ziemlich lustig aus und man weiß beim Autowechsel nie wo man einsteigen muss.)

Angekommen am Hostel hatte die Straße auf den ersten Blick eher was von einem Slum, aber die Lage direkt beim Kloster ist super. 


Unser Hostel...das mit den Ziegeln



Die Heizung und das Warmwasser in unserem Zimmer ist alles ein bisschen provisorisch, aber funktioniert gut.

Unser Zimmer

Die Leitungen aus Plastik liegen ganz offen und die halbe Dusche ist mit Klebefolie abgedichtet. Außerdem gibt es ein Heizbild :)
Das ist eine Rollbild aus Plastik, das man an die Wand hängt und das komplett von Heizdrähten durchzogen ist. Wenn man es einsteckt funktionieren die Drähte wie eine große Heckscheibenheizung im Auto und das Bild wird ganz warm.


Heizbild

Nach einem kurzen Ausschlafen sind wir in die Stadt losgezogen. Ganz schön beeindruckend, es gibt kleine Parks mit chinesisch anmutenden Brückchen und Torbögen, große gläserne Hochhäuser, ein prunkvolles Parlamentsgebäude, das wie ein Palast aussieht und die Menschen sehen im Gegensatz zu Russland jetzt richtig asiatisch aus. 



Das Parlament
Süchbaatar ist der mogolische Revolutionsheld



Die Nationalbibliothek



Man hat uns vor den vielen Taschendieben gewarnt, aber bisher waren alle ganz freundlich und es gab keine Zwischenfälle. Die Leute können meistens auch besser Englisch als das in Russland der Fall war, wobei aber immer noch (traurigerweise?) gilt: Je reicher jemand aussieht desto besser kann er es.

Wir haben uns auf die Suche nach Tourenanbietern gemacht für eine Fahrt in die Umgebung, waren aber nur wenig erfolgreich. 

Zebrastreifen funktionieren hier im Gegensatz zu Russland fast garnicht...Fußgängerampeln eigentlich auch nicht

Ein Straßenkehrer mit Staubschutzmaske

Wenn es taut steht öfter mal alles unter Wasser

So wohnen die meisten, die kein Häuschen haben

Siba beim Pfütze umgehen :)

Wie in vielen anderen Ländern: Die Wohlhabenderen wohnen hinter Stacheldraht

Ein kleiner Park

Hier stehen auch Freiluft-Fitnessgeräte :)



Dafür haben wir tolle Souvenirs gefunden (Ich habe einen mongolischen Würfel erstanden – es ist ein Fußgelenkknochen von einem Schaf).

Das ist ein Souvenirladen

Mittags sind wir mongolisch essen gegangen in einem Hot-Pot-Restaurant. Wir waren etwas unbeholfen, aber am Ende klappte es ganz gut.
In dem recht schicken Restaurant bestellt man eine „Basissuppe“ auf einem kleinen Kocher. Dann kann man dazu allerlei kleine (rohe und nicht rohe) Sachen bestellen, die man während des Köchelns selbst in die Suppe werfen und nach einer Zeit wieder raus fischen kann. Das kann verschiedenes Fleisch oder Gemüse sein, Gewürze, Peperoni, Kartoffeln, usw.
Manches war ziemlich scharf (Ingwer in roter Soße…) oder hat irgendwie komisch geschmeckt (so grüne Meeresalgen), anderes war richtig lecker. Es war auch so löchriger Tofu dabei, der schmeckte aber vor und nach der Suppe irgendwie wie ein Duschschwamm. Auf kleinen Tellerchen und in winzigen Schüsseln kann man das Gefischte dann mit Erdnuss- oder sojaähnlicher Soße vermischen und mit Stäbchen essen.






Nach einer kleinen Souvenirschau im Hostel haben wir uns erst abends wieder rausgetraut um eine Riesenpizza zu verspeisen.
"Der kleine Arne und die große Pizza"
Auf dem Rückweg sind wir fast eingefroren, dabei wird’s hier im Winter noch viel kälter (-25 °C). Im Schnitt ist Ulaan Baatar deshalb die kälteste Hauptstadt der Welt, obwohl es im Sommer bis zu +30°C heiß werden kann. Viele von den Nomaden bleiben deshalb im Winter in der Stadt und verlassen sie erst im Sommer wieder. In der Mongolei (die ist über viermal so groß wie Deutschland) wohnen nur 3 Millionen Menschen, davon 1 Million in der Hauptstadt.
Arne

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