Dienstag, 8. Oktober 2013

08.10.2013 - Ein russisches Erlebnis


07.10.2013 
Nachtrag:

Unser Tag in Novosibirsk war doch noch nicht ganz so vorbei wie wir uns das gedacht hatten
Am Bahnhof angekommen abends um 22 Uhr (immer noch der 07.10.2013), kämpften wir uns nach einigen unleserlichen Anzeigetafeln doch noch zu unserem Gleis durch. 

Der Bahnhof von Nowosibirsk
Eingangshalle mit schwer entzifferbaren Gleisanzeigetafeln
 Auch unsere Schaffnerin ließ uns passieren, nachdem sie 3x ihre Kollegin vom Nachbarwagen mit ihrem Stock gehauen hatte, sie solle ihr doch mit ihrer Taschenlampe auf unsere Pässe leuchten während diese dies ganz im Gespräch vertieft immer wieder vergaß.

Angekommen in unserem 2. Klasse Abteil (wuhuu!) waren wir erstmal enttäuscht. Es war ziemlich dunkel und eng, der Tisch war kleiner und wir hatten schon einen Russen Ende 40 als Mitfahrer der nach Rauch roch…hm.

2. Klasse, diesmal mit Abteilen...

...aber irgendwie enger als die 3. Klasse...
...und niedriger.
Unser Mitfahrer
Nachdem alles verstaut war und wir schlafen gehen wollten begann er sein Essen auszupacken.

Es wurde Salami geschnitten und Speck in kleine Würfelchen zerhackt. Schon fast eingeschlafen bot er uns was davon an. Sehr nett aber wir waren ja eigentlich schon fast am Schlafen. Er ließ aber nicht locker.
Dawai, dawai! Prosto poprobuyte!“ (Los los, nur probieren!)
Also gut, ein Haps probiert…salzig.
Dann muß man aber zu fettem salzigen Speck was trinken. Ein Wodka!
Na gut, also ein Wodka (…ein doppelter).
So jetzt aber noch die Salami.
Na gut also auch noch Salami.
Das war ja jetzt wieder salzig und fett, also nochmal ein Wodka!
Also gut, noch mal Wodka, aber nur den…

Am Ende war seine kleine Halbliter-Plastikwasserflasche fast leer und unser Magen schön warm.


08.10.2013
Wir sind um 12 mittags aufgewacht, schön lange geschlafen. Erstmal Frühstück/Mittagessen.
Jamjam: Käse, Salami und Oliven
Unser Russe tat es uns gleich. Nach ein paar Minuten war auch die Wodkaplastikflasche wieder da.
Na gut einen noch, die Flasche ist ja dann leer.

...die leere Plastikflasche.

Er wühlte noch ein bisschen in seiner Tasche und ließ mich dann die Schrift von einer anderen randvollen weißen 1L-Plastikflasche lesen : „Kefir“.
War aber natürlich kein Kefir drin...
Also doch noch was da.
Dawai, dawai!“
.
.
.
(Es ist auch noch zu erwähnen, dass er seine beiden Schnapsgläser uns gegeben hat und aus Mangel an Ersatz für sich immer großzügig in seinen Bierhumpen eingeschenkt hat.)

Nach einem Mittagsschlaf und fleißig von der Sib geknackten Sonnenblumenkernen, als Wartebeschäftigung,…
Sib und die Knabbereien

Russische Brückenbaukunst
Unser Zug

…war dann Abendessen.
Da hat unser Russe dann noch einen Kumpel aus dem Nachbarwagon mitgebracht.
Nach einer Weile haben dann beide versucht unseren Reiseführer zu lesen, was aufgrund von Dunkelheit, Unkenntnis der Schrift, leichtem Rausch und einsetzender Altersweitsichtigkeit irgendwie nicht so recht klappen wollte.


Immerhin erfuhren wir, dass unser Russe Matrose bei der russischen Ostseeflotte war (er hat uns auch stolz sein Ankertatoo gezeigt), und dass sein Kumpel mit Siba mehr Mitleid hatte als er, was aber nur begrenzt half.


Irgendwann gegen 23 Uhr zerstörte die Schaffnerin dann wegen Lärmbelästigung unsere Abteilparty und der Kumpel musste gehen.
Nach einer Weile haben es dann auch wir ins Bett geschafft.
Arne

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