Donnerstag, 24. Oktober 2013

24.10.2013 - Floatingmarket in Amphawa



Früh aufgestanden für unsere nächste Mission:
Ein Visum für Myanmar.
...aber erstmal Frühstück :)


Auf dem Weg zur Botschaft sind wir noch bei der Post vorbeigeschneit um Briefmarken zu holen. Die ist in Bangkok sehr modern und scheint auch gut zu funktionieren. Wir sind auch gleich noch ein paar Minuten geblieben um den kühlen Warteraum zu genießen, bevor es wieder in die heißen Straßen zurück ging.

Die Hauptpost

Stromleitung auf Thai
An der Botschaft angelangt (10 Minuten nach Öffnung) stand eine riesige Schlange am Visumschalter. Mit etwas Teamwork (ich Formulare besorgen und ausfüllen, Sib anstellen) haben wirs aber gut hingekriegt. Kurz bevor wir dran kamen hatten wir alles organisiert.
 
 
Unsere Visumanträge: Ganz schön kompliziert
Aus der Botschaft draußen hatten wir Zeit bis Nachmittag des nächsten Tages, bis es fertig ist.
Wir wollten unbedingt noch einen Floatingmarket sehen (das ist ein Markt bei dem Lebensmittel von kleinen Holzbooten aus verkauft werden). Auf dem Weg zu einem Reisebüro (wir wollten da eigentlich gar nicht hin, aber es lag in der Nähe unseres Hostels und damit wurde unsere Fahrt von ihnen gesponsert) kamen wir auf die Idee über Nacht nach Amphawa zu fahren. Da sollte es einen Floatingmarket am nächsten morgen geben. In unserem Reiseführer wurde eine Zugfahrt dorthin empfohlen und dort zu übernachten.
Im Reisebüro griffen wir noch ein paar zusätzliche Infos ab und beschlossen dann unser Hostel eine Nacht zu canceln um nach Amphawa zu fahren.

Ein paar Stunden später standen wir auch schon am West-Bahnhof (das ist eigentlich nur ein einziges Gleis mit ein paar Ständen drumrum).

Der Ticketschalter

Wir lösten ein Ticket und der Zug fuhr erstaunlicherweise auf die Sekunde ab. Die thailändische Bahn ist zwar nicht gerade modern aber sie funktioniert ziemlich gut.
Unsere Fahrt ging zuerst durch die Vororte von Bangkok. Teilweise fährt der Zug fast direkt durch die Gärten der Leute und es war unglaublich zusehen wie die Menschen hier leben. Es wird im Wassergraben neben der Bahn mit einer Schnur geangelt, Kinder winken und lachen aus dem Fenster, jemand hängt Wäsche an eine Leine, die in Schlangenlinien über ein rostiges Wellblechdach über der Hintertür gespannt ist.

Zwischendurch sieht man immer die Bahnbeamten mit ihren Fähnchen (es gibt welche an jedem noch so kleinen Bahnhof, an jedem Bahnübergang und sogar an Weichen, fast alles wird manuell bedient).

Die meisten haben Uniformen an, die so aussehen als währen sie mindestens General. Ich hab gelesen das wäre auch so eine kleine Schwäche der Thais :)

Raus aus der Stadt führt die Strecke durch ein großes Sumpfgebiet und der Zug rattert und schaukelt oft  hin und her (die Schiene ist nicht so richtig gerade). Einige Leute wohnen hier direkt an der Bahn. Manche haben Stelzen unter ihren Häusern anderen läuft gelegentlich das Wasser rein.


Schon während der gesamten Fahrt hatte man das Gefühl, dass die Bahnstrecke nicht von Grünzeug freigeschnitten wird, sondern dass der Zug das durch seine Fahrten erledigt. Sträucher ziehen nur Millimeter an der Scheibe vorbei und ab und zu knallt ein Bananenbaumblatt durch das offene Fenster.

Unsere Zwischenstation war Mae Klong.

Man beachte die große Tafel hinten rechts: Hier werden die Abfahrtszeiten noch fein säuberlich einzeln mit Kreide drauf geschrieben.

In dem Ort wechselten wir auf eine Fähre über den Mae Klong (ein großes Boot, das neben Leuten auch unglaublich viele Rollerfahrer mitnimmt).



Hier hab ich auch meinen ersten Motorroller mit Seitenwagen gesehen, der mir in verschiedensten Variationen noch öfter begegnen wird (mit Geländer, crosstauglich gefedert, hoch beladen, mit Dach, umgebaut als fahrender Essensstand…).
Hier mussten wir an einem verschlafenen Bahnhof auf den nächsten Zug lange Warten und gönnten uns ein Eis :)
Straßenhunde gibt es überall, hier dösen sie mittags auf der Straße in der Sonne

Unser kleiner Bahnhof für die Weiterfahrt

Auch Bilder vom König gibt es überall

EIS :)
Als der endlich fuhr hatte man das Gefühl in einer Straßenbahn zu sitzen. Nicht nur weil er unendlich langsam war sondern auch weil man noch mehr als mit dem vorigen den Leute geradezu durch Wohnzimmer fuhr. Einige Häuser berührten fast den Zug und viele Leute nutzen das Bahngleis als Zufahrt für ihren selbstgebastelten Carport.



Haltestelle mitten im Nirgendwo (also wirklich mitten im Wald)


Die Kleine vorne rechts hat immer Versteckspiele mit mir gemacht :)

Nach einer langen Fahrt entlang des Golfs von Thailand (der war allerdings nicht zu sehen, man fuhr meistens durch sumpfige Wälder) erreichten wir Samut Sakhon.

Die mehrstündige Fahrt (Zug/Fähre/Zug) hatte uns bis hierher sensationelle 57 Cent gekostet.

Samut Sakhon ist auch berühmt für seinen Markt. Dieser Markt funktioniert ähnlich: Der Markt findet den Tag über auf Bahnschiene statt. Wenn der Zug kommt räumen die Leute erst Minuten davor ihre Waren von der Schiene und klappen ihre Sonnendächer ein. Dann fährt der Zug durch.


Hier der Markt an der Schiene (wegen Dunkelheit schlecht erkennbar, einfach mal googln)
Copy-Cat
Ein Tuk-Tuk später waren wir in Amphawa. Wir fanden mithilfe eines netten grün gekleideten Herrn auch bald eine nette Unterkunft. Sein eigentlicher Job war „FyFy“-Touren „for 5 kilo“ zu verkaufen. In der Umgebung gibt es (wohl meistens zur Regenzeit) viele Glühwürmchen die man vom Boot aus sehen kann. Sein Boot sollte 500 Baht kosten um Fireflys zu sehn (wie er auf die Kilo gekommen ist hab ich nicht kapiert aber viele haben komischerweise kilo für hundert verwendet).

Ein Straßenfood mit megascharfem Hackfleisch später gingen wir früh schlafen. Der Floatingmarket sollte immerhin früh beginnen und wir wollten ausgeschlafen sein.


Arne

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